Sonntag, 29. November 2015

Ein Wochenende in Zahlen

Freitag:
13:30 Aufbruch zu Zeitungstermin 1. Furchtbare Kopfschmerzen. Mittendrin nochmal umdrehen - Kamera vergessen
14:00 Zeitungstermin 1. Schüler nehmen an einem außerschulischen Wirtschaftsprojekt teil. Der innere Geisteswissenschaftler befindet Wirtschaft für unnötig. Der innere Soziologe erschrickt über die krasse Prägung.
16:00 Nachhilfekind 1: Wir besprechen literarische Parabeln. Herr Keuner und die Flut.
17:00 Fertig mit allen Terminen. Zeit zu schreiben, Bilder zu sichten und den Artikel zu schicken.
20:00 Highlight des Wochendes: Spectre

Samstag:
08:30 Nachhilfekind 2: Nochmal Herr Keuner
09:30 Fahrt zum zweiten Zeitungstermin
10:00 Zeitungstermin 2 - Schmuckausstellung. Wahnsinn, was es für hässlichen Schmuck gibt und was sich alles Designer nennen darf.
11:15 Chef ruft an und fragt, ob ich noch einen Zusatztermin übernehmen könnte.
12:30 Chef schickt eine Mail mit einem weiteren Zusatztermin
13:00 Nachhilfekind 3: Das Ohr
16:00 Fahrt zu Zeitungstermin 3
16:30 Zeitungstermin 3. Dorfweihnachtsmarkt
16:35 Eingefrorene Finger umklammern krampfhaft Stift und Kamera. Körperkerntemperatur Fischstäbchen. Außerdem hat Chef einen zu späten Beginn durchgegeben. Also keine Bilder vom offiziellen Teil
Der Abend vergeht mit Schreiben und Auftauen.

Sonntag:
10:30 Aufbruch zu Zeitungstermin 4
11:00 Zeitungstermin 4. Infotag Pflege. Frustrierende Veranstaltung
13:00 Zeitungstermin 5. Einweihung eines renovierten Gemeindehauses. Chef hat völlig wahllose Uhrzeit genannt. Alles offizielle war nach dem Gottesdienst. Doof
14:00 Zeitungstermin 6. Historischer Weihnachtsmarkt mit Gewandeten

Ab 15:00 schreiben, schreiben, schreiben, Bilder sichten, Untertitel finden, insgesamt 33 E-Mails an die Redaktion schicken...

Und das alles für 13 Cent die Zeile und ab übermorgen werden Salatköpfe in meine Artikel eingewickelt.

Samstag, 21. November 2015

Gewürzkuchen

Den ganzen Tag wurde es nicht richtig hell, am Nachmittag hat es begonnen leicht zu schneien und auch die Katze blinzelt immer nur ganz vorsichtig aus dem Fenster, um anschließend beleidigt umzudrehen und sich wieder schlafen zu legen. Dazu passend hat die Zeitung ein geruhsames Wochenende mit wenigen Terminen verordnet und ich einen ebenso geruhsamen Ohrwurm
Alles ganz wunderbar harmonisch, ruhig und entspannt!


Gesteigert wurde das mit diesem Gewürzkuchen, den ich halb improvisiert, halb an den Kühlschrankresten orientiert zum Kaffee gebacken habe. In der Unistadt bin ich leider backofenlos und genieße es immer sehr, wenn ich hier einmal die Muße habe. 


Zutaten:
175 gr. Butter
125 gr. Zucker (braunen Rohrzucker)
4 Eier
1 P. Vanillezucker (1 Tl. selbstgemachten Vanillezucker)
1 Tl. Zimt
1 Msp. Kardamom
1 Msp. Inger
1 Msp. Nelken
225 gr. Mehl (ich habe einen Vollkornanteil reingemischt)
1/2 P. Backpulver
100 gr. gemahlene Nüsse
150 gr. gemahlene Schokolade (bei mir halb Vollmilch und halb Bitter)
ca. 100 gr. Karotte
1 großer Apfel


Zubereitung:
Butter, Zucker und Eier schaumig schlagen. Karotte und Apfel klein häckseln und alles zusammenmischen. Bei 180º Grad etwa 1h lang backen und mit der Stäbchenprobe überprüfen. Wer mag kann dann noch extra Schokolade darauf machen.

Guten Appetit!

Sonntag, 15. November 2015

Aufgehängt

Letzte Woche hatte ich drei Tage Besuch von einer lieben Freundin (Huhu S.), die mit mir gemeinsam im Bachelor studiert hat. Inzwischen sehen wir uns leider nur noch einmal im Jahr. 
Also durchaus eine gute Gelegenheit mal die eigenen vier Wände ein bisschen anzuhübschen, zumal sie ein Inneneinrichtungsnaturtalent ist und eine ganz wundervolle Bilderwand ihr Eigen nennt.

Rat Pack und Roger Moore sind schamlos von ihr geklaut. Die Blume ist selbstgemalt. Irgendwann mal in den Weiten des Internets gesehen und beschlossen, dass ich zu geizig zum Kauf bin. War auch tatsächlich ganz easy zu malen und der Rahmen war ein Schnäppchen aus dem örtlichen Caritas-Laden. 



Das Oh-Deer ist auch Marke Eigenproduktion, wird aber spätestens nach Neujahr ausgetauscht. Der Froschkönig ist eine alte Märchenkarte, die ich mal bei meinen Großeltern abgestaubt habe. Dazu gibt es eine ganze Reihe, alle sehr schön. Sollte ich meinen Haushalt jemals mit Kindern teilen, werden unbedingt alle Märchenmotive aufgehängt.

So richtig zufrieden bin ich aber noch nicht. Die charismatisch und old-school-Lässigkeit-Fraktion ist schon ganz gut vertreten. Ich hätte gerne noch ein paar kluge Köpfe zum Ausgleich. Auf jeden Fall Connie Palmen - die ist nicht nur klug, sondern sorgt auch für die Frauenquote an meiner Wand! 
Ein Hochzeitsbild meiner Großeltern soll auch noch dazu und Kunstpostkarten von Sissi bis zur antiken Säulenordnung warten auch nur darauf, dass sie endlich gerahmt werden. 

Große Pläne also für Eine, die eine Blume nach einem halben Jahr endlich aufgehängt hat.
Hat jemand da draußen noch andere Ideen, was dringend dazu müsste?

Donnerstag, 5. November 2015

Olli Schulz

Meine erste bewusste Begegnung mit Olli Schulz war tatsächlich der Nonsense-Song "Mach den Bibo" 2009. Das zeigt nicht nur, dass das erstaunlich lange her ist, sondern erklärt vor allem auch, warum er dann in meinem Kopf wieder entschwand.
Wiederentdeckt habe ich ihn mit dem SOS-Album und konvertiert zum Fantum bin ich dank der absolut großartigen Radiosendung sanft&sorgfältig, die mir meine Sonntage versüßt, die mir jede Fahrt witzig und kurzweilig vorkommen lässt und deren größter Nachteil die ätzend lange Sommerpause ist.


Long story short, seit Ewigkeiten wollte ich zum Konzert, jetzt hat es geklappt und es war ein phantastischer Abend!
Nach einem kurzen Eingewöhnungsschock war es uneingeschränkt großartig. Seltsamerweise machte das Gefühl ihn, vor allem durch die Radiosendung sehr gut zu kennen, anfangs ein unbestimmtes Fremdeln. Komisch eigentlich.


Dann aber hat er zweieinhalb Stunden bei guter Laune (alle sanft&sorgfältig-Hörer wissen, es geht auch anders) gespielt, erzählt, den berühmt-berüchtigten Queen Mary Mitschnitt gezeigt, improvisiert und gute Laune verbreitet.Von den Uralt-Schinken bis zur neuen Platte, von den Quatschliedern bis zu den Herztröstersongs. 

Ein bisschen linkisch, mit Spuren alter Trauer und angeblich immer noch vom gebrochenen Herz von damals angetrieben, albern und überdreht, bereit auf Wünsche einzugehen, wenn jemand schnipsend am Bühnenrand steht, selbstironisch und vor allem auch mit einer tollen Band (Kat Frankie und Gilbert zu Knyphausen). Hach ja, merkt man, dass ich ein bisschen verliebt bin? Hoffentlich ja.